Jüdischer Friedhof

1850 erhielten die Rottweiler Juden einen eigenen Begräbnisplatz unweit des 1832 außerhalb der Stadt eingerichteten neuen Rottweiler Friedhofs. Schief liegende Grabsteine „nach Art der Königsfelder“ – in den Statuten von 1850 vorgeschrieben und bis heute beibehalten – prägen den jüdischen Friedhof in Rottweil. Diese eigentümliche Orientierung an der Begräbnissitte der Herrnhuter Brüdergemeine gibt nach wie vor Rätsel auf. 1909 wird der Friedhof erweitert.

Besuche sind möglich, außer freitagnachmittags und samstags.
Der Schlüssel ist bei der Friedhofverwaltung Tel.: 0741/494237 im Neuen Rathaus  (Bruderschaftsgasse 4) erhältlich

Eckdaten zur Geschichte des jüdischen Friedhofs nach 1938

1942
Die nur noch nominell bestehende „Israelitische Religionsgemeinde Rottweil“ verkauft ihren Friedhof an die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“.

1943
Die Stadtgemeinde kauft – unter politischem Druck – für einen Preis von 85 RM den Friedhof auf. An der Khuonstraße, auf einem Teil des noch nicht belegten Friedhofsgeländes, entstehen Behelfswohnheime.

1945
Die alliierten Militärregierungen beschlagnahmen die Grundstücke aller jüdischen Friedhöfe

1948/49
übernimmt die JRSO (Jewish Restitution Successor Organization) als jüdische Vermögensverwaltung die Friedhofsgrundstücke und übergibt sie der nächstgelegenen jüdischen Gemeinde. Seither wird der jüdische Friedhof in Rottweil durch die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs betreut

1957 Absprache zwischen Bund, Ländern und dem Zentralrat der Juden in Deutschland über die Finanzierung der Pflege jüdischer Friedhöfe. In Rottweil übernimmt diese die Stadt

1974
Bestattung des jüdischen Weinhändlers Julius Schwarz (geb. 1895 in Rottweil, verstorben in Offenburg)

2002
Die neue Israelitische Kultusgemeinde Rottweil/Villingen-Schwenningen, die sich der badischen Religionsgemeinschaft schließt,