Betsaal

Im frühen 19. Jahrhundert wurde der Betsaal der Rottweiler Juden mehrfach verlegt: zunächst befand er sich bei Moses Kaz in der Oberen Hauptstraße 29, vermutlich ab 1829 bei Abraham Bernheim im „Becher“ (Hochbrücktorstr. 17) und seit 1849 in der „Krone“ (Hochbrücktorstr. 16).

1861 konnte der Synagogenbauverein das Haus Kameralamtsgasse 6 erwerben. Im Erdgeschoß wurde ein Betsaal eingerichtet, die darüber liegende Wohnung bezog der Vorsänger und Lehrer der Gemeinde.

Der Betsaal in der Kameralamtsgasse war ca. 80 Quadratmetern groß, hatte zwei zentrale Säulen und war teilweise in Schablonenmalerei mit floralen Motiven ausgemalt. An der Ostwand befand sich der Tora-Schrein.

Am 10. November 1938 zerstörten SA-Männer aus Rottweil und Schwenningen die Inneneinrichtung und verbrennen die beweglichen Gegenstände auf der Straße.

1940 Verkauf des Gebäudes an den Kaufmann Wilhelm Ziefle.

Nach 1945 Nutzung des Betsaals durch ein Radiogeschäft und verschiedene Fahrschulen, zeitweilig Versammlungsraum der Neuapostolischen Gemeinde

1979/81 Angehörige des Rottweiler Stadtjugendrings sanieren den ehemaligen Betsaal

1981 bringt die die Stadt Rottweil neben dem Eingang einen Gedenkstein an.